Im Jahr 1972 gründete Yohji Yamamoto das Modelabel Y´s. Nach seinem Jurastudium, welches er seiner Mutter zuliebe abschloss, studierte der im Jahr 1943 geborene Designer an der Bunka School in Japan Mode. Schon 5 Jahre später präsentierte Yohji Yamamoto seine erste Pret-á-Porter-Kollektion auf den Laufstegen in Tokio. Kurze Zeit später folgten Paris und New York. Der Durchbruch in Europa gelang ihm jedoch erst im Jahr 1984, als er dort seine Herrenkollektion vorstellte.
Obwohl sich an seiner Mode oftmals die Geister scheiden, zählen Stars wie Tilda Swinton, Johnny Depp, Sting, Juliette Binoche und Wim Wenders zu seinen treuesten Kunden. Mit seiner bis an die Grenze des Tragbaren gehenden Mode scheint er genau den Geschmack der Großen des Showgeschäftes getroffen zu haben. Seine Mode provoziert, obwohl sie mehr verhüllt als betont.
Wenn man den Worten des Designers glauben darf, hasst er Mode. Denn ihm geht es nicht um die Mode an sich, sondern darum, zeitlose Eleganz zu schaffen. Bei Yohji Yamamoto ist Schwarz die tonangebende Farbe. In seinen Kollektionen sucht man Farben oder gar bunte Muster vergebens. Denn dies liegt nicht in der Intention des Künstlers. Schließlich haben bei Yohji Yamamoto die Form und die Silhouette eines Kleidungsstücks den eindeutig höheren Stellenwert.
Dies setzt sich auch in der Damenkollektion des Designers fort. Sie wird als androgyn und schlicht bezeichnet. In Fachkreisen nennt man diesen Stil mitunter sogar Herrenmode für Damen. Bei Yohji Yamamoto laufen die Models in flachen Schuhen statt in High Heels. Der Designer experimentiert gerne und oft mit Hightech-Stoffen. Trotzdem vernachlässigt er keinesfalls so wichtige Rohstoffe wie unbehandelte Naturmaterialien. Das Produktportfolio von Yohji Yamamoto umfasst mittlerweile neben seiner Damen- und Herrenkollektion auch Parfums, Casual Wear und zahlreiche Accessoires.
Leider musste das Unternehmen nach schwachen Umsätzen und rückgängiger Nachfrage Anfang Oktober 2009 Insolvenz anmelden. Seine Boutiquen in New York und Antwerpen wurden geschlossen. Die Flaggschiff-Stores in London, Paris und Tokio sollen aber erhalten bleiben, damit die Mode des außergewöhnlichen Designers auch trotz der Insolvenz weiter verkaufen werden kann.